Eine Open-Source Realisation auch für die Strahlentherapie
|
(Seite 1) |
Überblick
- Motivation
- Was ist Freie Software?
- Was ist Debian?
- Was ist Debian-Med?
- Warum Debian für das Gesundheitswesen?
- Probleme bei der Realisierung
- Zukunft
|
(Seite 2) |
Motivation
- Prozessablauf
- Sicher
- Nachvollziehbar
- Rekonstruierbar
- Zukunftssicher
- Zuverlässige Dokumentation
- Austauschbarkeit
- Archivierung
- Nutzerprofil
- Interesse an einfacher Administration des Betriebssystems
- Interesse an Untermenge der verfügbaren Freien Software
- Erfordernis für leichte Handhabung
- Erfordernis für Sicherheit und Vertraulichkeit
|
(Seite 3) |
Kostenlos / Open Source / Freie Software
|
(Seite 4) |
1. Unbeschränkte Weitergabe
Ein Bestandteil der Debian-Distribution darf durch seine Lizenz
nicht verhindern, daß irgend jemand diese Software als
Bestandteil einer Software-Distribution, die Programme aus den
verschiedensten Quellen enthält, verkauft oder weitergibt. Die
Lizenz darf keine Abgaben oder sonstige Leistungen für einen
solchen Verkauf fordern.
2. Quellcode
Das Programm muß im Quellcode vorliegen, und es muß die
Weitergabe sowohl im Quellcode als auch in compilierter Form
erlaubt sein.
3. Weiterführende Arbeiten
Die Lizenz muß Veränderungen und weiterführende Arbeiten
gestatten und es erlauben, daß diese unter den gleichen
Lizenzbedingungen weitergegeben werden dürfen wie die
Original-Software.
4. Integrität des ursprünglichen Quellcodes
Die Lizenz darf die Weitergabe von verändertem Quellcode nur
dann verbieten, wenn sie die Weitergabe von sogenannten
Patch-Dateien mit dem Quellcode erlaubt, die dazu dienen,
das Programm vor seiner Herstellung zu modifizieren. Die Lizenz
muß ausdrücklich die Weitergabe der aus dem veränderten
Quellcode erzeugten Programme erlauben. Die Lizenz darf fordern,
daß die veränderten Programme einen anderen Namen oder eine
andere Versionsnummer tragen müssen.
(Dies ist ein Kompromiß. Die Debian-Gruppe ermutigt alle Autoren,
Veränderungen an Dateien sowohl im Quellcode als auch in Binärform
zu erlauben.)
5. Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Die Lizenz darf keine Person oder Gruppe von Personen
diskriminieren.
|
(Seite 5) |
6. Keine Diskriminierung von Einsatzbereichen
Die Lizenz darf keine Einschränkungen hinsichtlich des
Einsatzbereichs vornehmen. Beispielsweise darf sie nicht
verhindern, daß das Programm geschäftlich oder für genetische
Forschungen verwendet wird.
7. Weitergabe der Lizenz
Die mit einem Programm verbundenen Rechte müssen für alle
gelten, die das Programm erhalten, ohne daß es für sie notwendig
ist, eine zusätzliche Lizenz zu erwerben.
8. Keine spezielle Lizenz für Debian
Die mit dem Programm verbundenen Rechte dürfen nicht davon
abhängig sein, daß das Programm Teil des Debian-Systems
ist. Falls das Programm aus der Debian-Distribution
herausgenommen wird und ohne Debian genutzt oder vertrieben
werden soll, ansonsten aber im Rahmen der Programmlizenz bleibt,
so müssen alle Parteien, die das Programm bekommen, die gleichen
Rechte haben, wie sie im Zusammenhang mit dem Debian-System
gewährt wurden.
9. Keine Auswirkungen auf andere Programme
Die Lizenz darf keine Beschränkungen besitzen, die Auswirkungen
auf andere Software hat, die mit diesem Programm weitergegeben
wird. Beispielsweise darf die Lizenz nicht vorschreiben, daß
alle anderen Programme auf dem gleichen Medium Freie Software
sein müssen.
Beispiellizenzen
Die "GPL",
"BSD" und
"Artistic" Lizenzen sind Beispiele
für Lizenzen, die wir als "frei" betrachten.
|
(Seite 6) |
Was ist Debian?
- Linux ist nur der Kern des Betriebssystems.
- Benötigt werden darüber hinaus eine große Zahl von Anwendungen.
- Solche Sammlungen von Software um den Linux-Kern wird als
Distribution bezeichnet.
- Firmen, die solche Distributionen zusammenstellen werden
Distributor genannt.
- Sie erwirtschaften Geld durch den Verkauf dieser Distribution,
durch Nutzerunterstützung und -schulung.
- Beispiele für solche Distributoren sind Mandrake, RedHat, Suse und andere.
- Debian ist einer dieser Distributoren.
|
(Seite 7) |
Verzeihung.
Das war nicht korrekt.
|
(Seite 8) |
Das Debian-Projekt ist eine Gemeinschaft von Individuen die in
Gemeinschaftsarbeit ein freies Betriebssystem entwickeln. Dieses
Betriebssystem, das wir entwickelt haben, wird
Debian GNU/Linux,
genannt, oder einfach nur Debian.
Weiterhin wird daran gearbeitet, Debian mit anderen Kernen
anzubieten, hauptsächlich für Hurd. Andere mögliche Kernel sind BSD
und auch Portierungen für MS Windows sind denkbar.
|
(Seite 9) |
Netzwerk des Vertrauens
|
(Seite 10) |
Unterschiede zu anderen Distributionen
- Debian ist keine Firma sondern eine Organisation.
- Debian verkauft nichts.
- Debian Mitglieder (sogenannte Entwickler) sind Freiwillige.
- Die Entwickler arbeiten an dem gemeinsamen Ziel: Das
bestmögliche Betriebssystem herzustellen.
- Debian ist die größte Sammlung sofort installierbarer Freier
Software im Internet
- Es gibt zwei Möglichkeiten Debian GNU/Linux zu beziehen:
- Es kann bei verschiedenen anderen Distributoren auf
CD erworben werden
- Kostenlose Installation direkt aus dem Web
- Der letzte Weg ist der übliche und es gibt äußerst praktische
Programme, die das sehr flexibel unterstützen.
|
(Seite 11) |
Was ist Debian-Med?
- Custom
Debian Distribution
- Vollständig integriert in Debian
- Besonderes Augenmerk auf Qualität von Programmpaketen in
Debian, die für medizinische Zwecke einsetzbar sind
- Erstellen von Paketen medizinischer Software, die noch nicht in
Debian enthalten sind und Integration dieser Pakete.
- Aufbau einer allgemeinen Infrastruktur für Nutzer in
medizinischen Bereichen
|
(Seite 12) |
Ziele im Detail
Beispiel: Praxisverwaltungssoftware
Mehr als 10 Freie Software Projekte, die sich in irgendeiner Form mit Praxisverwaltung befassen
- Unterschiedliche Ausrichtung (Praxis / Krankenhaus)
- Unterschiedlicher Aufbau (modular / aus einem Guß)
- Unterschiedliche Interfaces (Browser / nativ)
- Unterschiedliche Programmiersprachen
- Unterschiedliche Datenbanken (SQL / XML)
→ Ziel von Debian-Med: Integration
|
(Seite 13) |
Mikrobiologie
- Große Zahl von Programmen für Analyse von DNA- und
Proteinsequenzen
- Unterschiedlicher Entwicklungsstand
- Verschiedene Lizenzen
- oft nicht kompatibel mit DFSG
- steht Verbreitung im Weg
- Probleme
- Inkompatible Datenformate
- Probleme auf unterschiedlichen Hardware Architekturen
- unterschiedliches Nutzerinterface
→ Ziel von Debian-Med: Qualitätssicherung
|
(Seite 14) |
Fehlende Freie Software Lösungen
- Medikamentendatenbank
- Pharmazie
- Physiotherapie
- Veterinärmedizinische Praxis
→ Ziel von Debian-Med: Unterstützung von Entwicklern
|
(Seite 15) |
Spezielle Bereiche
- Medizinische Bildverarbeitung und Strahlentherapie
- Unterschiedliche proprietäre Bildformate medizinischer
Geräte
- Lizenz- und Patentproblem
- Planungssysteme für Strahlentherapie (prism in Vorbereitung)
- Kontrolle medizinischer Geräte
- Warum liefern Hersteller keinen Quelltext zu Ihrer
Software?
- Strahlungsfeldmessungen am Beschleuniger als Freie Software
→ Ziel von Debian-Med: Aufzeigen der Vorteile Freier Software
für Programmierer
|
(Seite 16) |
Komplexe Probleme
- Medizinische Forschung
- Mächtige Anwendungen (DHCP / VISTA)
- Telepathologie (ipath)
- Medizinische Datensätze / Datenaustausch
→ Ziel von Debian-Med: Forderung nach
soliden Installationsmechanismen
|
(Seite 17) |
Dokumentation
- "Traditionelle" Schwäche Freier Software
- Mit geringem Aufwand wertvolle Beiträge möglich
- Medicine HOWTO
- Teil des Linux Documentation Project (LDP)
- Beschreibung der existierenden freien medizinischen
Software
- Übersetzung wäre wünschenswert
- ResMedicinae Analyse Dokument
- Analyse existierender Programme
- Detaillierte Spezifikation von Anforderungen an
Praxisverwaltungssoftware
- Nur rudimentäre englische Übersetzung
- Bedarf ähnlicher Spezifikationen für andere
Bereiche
→ Ziel von Debian-Med: Dokumentationen und Übersetzungen
|
(Seite 18) |
|
(Seite 19) |
Warum Debian als Integrationsplattform
- Strengste Maßstäbe an Sicherheit und Stabilität
- Linux Distribution mit mächtigen Paketverwaltungswerkzeugen
- Gründliche Qualitätskontrolle
- Strenge Regeln ("Policy")
- 11 Hardware Architekturen (Auto-Übersetzer: alpha, arm, hppa,
i386, ia64, m68k, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc)
- Entwickelt von mehr als 1000 Freiwilligen
- Einzelne Entwickler können Einfluß nehmen - sie müssen es nur
in Angriff nehmen
|
(Seite 20) |
Wie funktioniert Debian-Med?
- Sammlung medizinischer Software in "Meta-Paketen"
- Keine Suche nach verfügbarer Software erforderlich
- Nutzer muß nicht der lange Liste von Debian-Paketen im
einzelnen durchforsten
- Leichte Vergleichbarkeit von Software mit gleicher
Funktionalität
- Schutz vor versehentlichem Löschen benötigter Pakete
- Konflikte zu inkompatiblen Paketen
- Vereinfachte Installation
- Geringer Aufwand für die Administration
- Angepaßte Konfiguration innerhalb von Meta-Paketen
- Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse von Projekt-Nutzern
- Dokumentations-Pakete
- Packen und Erzeugen relevanter Dokumentation
- Übersetzung
|
(Seite 21) |
Integrierte Pakete zur Bildverarbeitung
med-imaging
- ctn
→ Central Test Node - eine DICOM Implementation
- ctsim
→ Simulator für Computertomograpy
- medcon
→ MEDical image CONversion (DICOM, ECAT, ...)
- minc-tools
→ MNI medical image format tools
- paul
→ Insbesondere für Vergleich von Bildern
med-imaging-dev
- Bibliotheken und Header Dateien für die meisten der oben
genannten Programme zur eigenen Entwicklung
|
(Seite 22) |
Zu integrierende Pakete
- prism
- Umfangreiches Projekt für die strahlungstherapeutische Planung
- KI-Werkzeuge und manuelle Simulation
- Probleme:
- momentan mit propriatärem Compiler (Autor will das beheben)
- unterschiedliche, teilweise nicht freie Lizenzen
- ?
|
(Seite 23) |
Probleme bei der Realisierung
Zertifizierung
- Krankenversicherung fordert korrekte Datenlieferungen
- Anwenderinteresse an fehlerfreier Abrechnung
- → Nur Anbieter, die fehlerfreie Daten liefern verbleiben am Markt
- → Gilt gleichermaßen für Open und Closed Source
- → BMfGS: Zertifizierung von Open Source durch KBV nicht
grundsätzlich ausgeschlossen
- → Präzedenzfall: Firmware für einige ISDN-Karten im Linux-Kernel
|
(Seite 24) |
Probleme bei der Realisierung (2)
Änderung gesetzlicher Vorgaben
- Notwendigkeit für kurzfristige Änderungen
- → Notwendigkeit für kommerziellen Support
- → Erfordert Fachwissen von Medizin-Informatikern
- → Geschäftsmodell: Dienstleistungen für medizinische Freie Software
- Software selbst kostenlos
- Einnahmen für Leistungen wie
- Beratung
- Installation
- Support
- Aktualisierung
|
(Seite 25) |
Zukunft
- Erste Schritte
- Wesentliche Meta-Pakete sind bereits fertig
- Starkes Interesse seitens Entwicklern und Anwendern
- Erste Version wird mit Sarge erscheinen
- Live-CD auf der Basis von Knoppix
|
(Seite 26) |
Weitere Informationen
|
(Seite 27) |