Informelles Gespräch im BMG
28. August 2002
Auf dieser Seite befindet sich die
MagicPoint-Quelle inclusive dem verwendeten
MagicPoint-Style des Vortrages mit dem Titel:
Freie Software im Gesundheitswesen
Integrative Softwareumgebung für alle medizinischen Bereiche auf
der Basis von Debian GNU/Linux
Hier befinden sich auch die vorformatierten Folien in
HTML.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der
Homepage von Debian-Med
oder vom Vortragenden Andreas Tille.
Informationen nicht direkt über Debian-Med aber über freie medizinische
Software inclusive einer
deutschsprachigen
Mailing-Liste zu diesem Thema bietet das
Res Medicinae Projekt.
Andere Vorträge zu diesem Thema.
Freie Software im Gesundheitswesen
Integrative Softwareumgebung für alle medizinischen Bereiche auf
der Basis von Debian GNU/Linux
(page 1)
Überblick
- Status freier medizinischer Software
- Motivation für eine Integrationsplattform
- Warum Debian als Integrationsplattform?
- Wie funktioniert Debian-Med?
- Ziele von Debian-Med
- Ausblick
(page 2)
Status freier medizinischer Software
- unübliche Lizenzen
- schlechte Bedienbarkeit wegen fehlender GUI/li>
- verwaiste Software
- Portierungsprobleme (Architekturen, Byte-Anordnung, 32 vis 64 bit)
- Datenformate nicht austauschbar
- Parallelentwicklungen mit gleicher Funktionalität
- Verwendung ungeeigneter Werkzeuge oder Backends, die nicht für
die geplante Applikation geeignet sind
(page 3)
- Unbeschränkte Weitergabe
- Programm muß im Quellcode vorliegen
- Erlaubnis weiterführender Arbeiten
- Weitergabe von Veränderungen
- Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
- Keine Diskriminierung von Einsatzbereichen
- Rechte müssen für alle gelten, die das Programm erhalten
- Keine spezielle Lizenz für Debian
- Keine Auswirkungen auf andere Programme
- Beispiele: GPL, BSD und "Artistic" Lizenz
(page 4)
Kategorien medizinischer Software
- Medizinische Praxis und Patientenverwaltung
- Zahnärztliche Praxis
- Veterinärmedizinische Praxis
- Medizinische Forschung
- Mikrobiologie
- Medizinische Bildverarbeitung
- Medikamente Datenbanken
- Medizinische Datensatzformate
- Steuerung medizinischer Geräte
- Pharmazie
- Physiotherapie
- Dokumentation
(page 5)
Beispiele für freie Praxisverwaltungssoftware
- GnuMed
→ robust, sicher, ...
- Torch (FreePM)
→ keine echtes Datenbank-Backend (Zope), in
Produktion
- FreeMed
→ kein angemessenes Datenbank-Backend (PHP
+ MySQL), Entwicklung eingeschlafen
- Tk Family Practice
→ selbstgestricktes Datenbank-Backend,
portabel (Tcl/Tk), in Produktion
- OIO - Open Infrastructure for Outcomes
→ klinische Patientenverwaltung, robust,
flexibel (Zope+PostgreSQL), nur Browser-Frontend
- SQL Clinic
→ Verwaltung psychiatrischer Kliniken,
PostgreSQL + Perl Web-Interface
- ... und andere ...
(page 6)
(page 7)
Motivation für eine Integrationsplattform
- Aufgezeigte Probleme in Angriff nehmen (Beispiel aus
zahnärztlicher Praxisverwaltung)
- OdontoLinux
→ PostgreSQL, PHP, Debian
Paket verfügbar
- LinuDent
→ Tcl/Tk, gemeinsamer
Code mit Tk Family Practice
- Spezifisches Profil der Nutzer:
- in der Regel geringe technische Kompetenz
- inakzeptabel hoher Aufwand für Installation freier Software
- kein Interesse an Administration
- Interesse an bereichsspezifischer Untermenge freier Software
- Bedarf für einfacher Bedienbarkeit
- hohe Sicherheitsanforderungen
(page 8)
Gründe für die Vielfalt von Patientenverwaltungsprogrammen?
- historisch bedingt
- geringe Popularität
- unterschiedliche technologische Entscheidungen
- unterschiedliche Konzepte
→ Integration
(page 9)
Mikrobiologie
- Große Zahl von Programmen für Analyse von DNA- und
Proteinsequenzen
- Unterschiedlicher Entwicklungsstand
- Verschiedene Lizenzen
- oft nicht kompatibel mit DFSG
- steht Verbreitung im Weg
- Probleme
- Inkompatible Datenformate
- Probleme auf unterschiedlichen Hardware Architekturen
- unterschiedliches Nutzerinterface
→ Qualitäts-Standards schaffen
(page 10)
Fehlende freie Software Lösungen
- Medikamentendatenbank
- Pharmazie
- Physiotherapy
- veterinärmedizinische Praxis
→ Unterstützung von Entwicklern
(page 11)
Spezielle Bereiche
- Medizinische Bildverarbeitung
- unterschiedliche proprietäre Bildformate medizinischer
Geräte
- Lizenz- und Patentproblem
- Kontrolle medizinischer Geräte
- Ersetzen proprietärer Software auf nicht-freien System
mit Nachteilen bezügliche Funktionalität und Sicherheit
→ Aufzeigen der Vorteile freier Software
für Programmierer
(page 12)
Komplexe Probleme
- Medizinische Forschung
- mächtige Anwendungen (DHCP / VISTA)
- Telepathology (ipath)
- Medizinische Datensätze
→ Forderung nach soliden Installationsmechanismen
(page 13)
Dokumentation
- "traditionelle" Schwäche freier Software
- mit geringem Aufwand wertvolle Beiträge möglich
- Medicine HOWTO
- Teil des Linux Documentation Project (LDP)
- Beschreibung der existierenden freien medizinischen
Software
- Übersetzung wäre wünschenswert
- ResMedicinae Analyse Dokument
- detaillierte Spezifikation von Anforderungen an
Praxisverwaltungssoftware
- nur rudimentäre englische Übersetzung
- Bedarf ähnlicher Spezifikationen für andere
Bereiche
→ Dokumentationen und Übersetzungen
(page 14)
(page 15)
Warum Debian als Integrationsplattform
- Linux Distribution mit mächtigen Paketverwaltungswerkzeugen
- gründliche Qualitätskontrolle
- entwickelt von fast 1000 Freiwilligen
- 11 Hardware Architekturen (Auto-Übersetzer: alpha, arm, hppa,
i386, ia64, m68k, mips, mipsel, powerpc, s390, sparc)
- einzelne Entwickler können Einfluß nehmen - sie müssen es nur
in Angriff nehmen
→ Debian interne Projekte
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Warum Debian als medizinische Plattform
(page 17)
Wie funktioniert Debian-Med?
- Bereitstellung von "Meta-Paketen"
- Definition von Abhängigkeiten
- Vorkonfiguration für bestimmte Aufgaben
- Sammlung medizinischer Software
- Recherche nach Lösungen entfällt
- Leichte Vergleichbarkeit
- Dokumentation
- Erstellung von Dokumentation
- Übersetzung
(page 18)
Zusätzliche Funktionalität von Meta-Paketen
- Funktionalität für Nutzer-Rollen
- jedes ausführbare Programm erhält Nutzer-Menü-Eintrag
- auch Dokumentation im Nutzer-Menü
- zusätzliche Dokumentation im Meta-Paket
(page 19)
Vorteile von Debian-Med?
- Nutzer muß nicht unüberschaubare Liste von Debian Paketen
durchforsten
- einfache Installation des zum Fachgebiet gehörigen Debian-Med
Paketes
- kein versehentliches Entfernen von notwendigen Paketen möglich,
da Debian-Med Paket sonst auch entfernt werden müßte
- garantiert, daß notwendige Software in der richtigen Version
installiert wird
- verhindert, daß unverträgliche Software installiert wird
- ermöglicht leichtes Auffinden von installierter Software durch
Nutzer Menüs
(page 20)
Zusammenfassung: Ziele von Debian-Med
- Integration medizinischer Software
- Qualitätsstandards für freie medizinische Software setzen
- Entwickler freier medizinischer Software unterstützen
- kommerzielle Hersteller auf Vorteile freier Software hinweisen
- Hohe Qualität der Debian Pakete mit medizinischer Software
- Dokumentation und Übersetzung
(page 21)
Ausblick
- Debian-Med steht Moment noch am Anfang, wird jedoch erstaunlich
stark von Entwicklern und Anwendern beobachtet
- Einige Meta-Pakete sind bereits fertig
- Erste Version wird mit Sarge erscheinen
- Live-CD auf der Basis von Knoppix
(page 22)
Informationen und Links zu Debian-Med
(page 23)
Homepage Andreas Tille