Vortrag auf dem 3. Magdeburger Linuxtag
25. Mai 2002
Auf dieser Seite befindet sich die
MagicPoint-Quelle inclusive dem verwendeten
MagicPoint-Style des Vortrages mit dem Titel:
Debian-Med - Freie Software im Gesundheitswesen
Integrative Softwareumgebung für alle medizinischen Bereiche auf
 der Basis von Debian GNU/Linux
 
Hier befinden sich auch die vorformatierten Folien in
HTML, eine DVI-Datei einschließlich
der zugehörigen LaTeX-Quelle und dem dafür benutzten
Style sowie eine per PdfLatex aus dieser Quelle erzeugte
PDF-Datei.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der 
Homepage von Debian-Med
oder vom Vortragenden Andreas Tille.
Informationen nicht direkt über Debian-Med aber über freie medizinische
Software inclusive einer 
deutschsprachigen
Mailing-Liste zu diesem Thema bietet das
Res Medicinae Projekt.
Andere Vorträge zu diesem Thema.
Debian-Med
Freie Software im Gesundheitswesen
Integrative Softwareumgebung für alle
medizinischen Bereiche auf der Basis
von Debian GNU/Linux
(page 1)
Überblick
	- Status freier medizinischer Software
	
- Warum gerade Debian?
	
- Debian GNU/Linux Teilprojekte und Metapakete
	
- Wie funktioniert Debian-Med?
	
- Ziele von Debian-Med?
	
- Ausblick
	
(page 2)
Status freier medizinischer Software
	- Medizinische Praxis und Patientenverwaltung
- Zahnärztliche Praxis
- Veterinärmedizinische Praxis
- Medizinische Forschung
- Mikrobiologie
- Medizinische Bildverarbeitung
- Medikamente Datenbanken
- Medizinische Datensatzformate
- Steuerung medizinischer Geräte
- Pharmazie
- Physiotherapie
- Dokumentation
(page 3)
Medizinische Praxis / Patientenverwaltung (1)
	- GnuMed
	
		- robust, portabel
- professionelles Design (Client - Server)
- Technologie: PostgreSQL, verschiedene Clients (Python, Web, ...)
- Datensicherheit hat höchste Priorität
- leider noch nicht einsetzbar
 
- FreePM
	
		- Technologie: Zope
- Schwachstelle: kein professionelles Datenbank-Backend
- schon erfolgreich im Einsatz
 
- FreeMed
	
		- Technologie: PHP + MySQL
- Entwicklung ins Stocken geraten
 
(page 4)
Medizinische Praxis / Patientenverwaltung (2)
	- Tk Family Practice
	
		- Technologie: Tcl/Tk - portabel aber für große Projekte eher ungeeignet
- Schwachstelle: kein professionelles Datenbank-Backend
- schon erfolgreich im Einsatz
 
- OIO - Open Infrastructure for Outcomes
	
		- Stationäre Patientenverwaltung
- Technologie: Zope, PostgreSQL
- flexibel
- keine Alternative zum Browserfrontend
 
- SQL Clinic
	
		- Patientenverwaltung für psychiatrische Kliniken
- Technologie: Perl Web-Interface, PostgreSQL
 
- ... und andere ...
(page 5)
Zahnärztliche Praxis
	- OdontoLinux
	
		- Technologie: PostgreSQL, PHP
- bereits in Debian (Metapaket: med-dent)
 
- LinuDent
	
		- Technologie: Tcl/Tk
- gemeinsamer Code mit Tk Family Practice -> gleiche Nachteile
		
 
Wozu braucht die Welt mehrere
freie
Programme zur Patientenverwaltung
???
(page 6)
Wozu braucht die Welt mehrere freie Programme zur Patientenverwaltung??
	- Historische Gründe
	
- Mangelnde Popularität
	
- Unterschiedliche technologische Entscheidungen
	
- Unterschiedliche Konzepte
	
Ziel von Debian-Med: Integration
(page 7)
Mikrobiologie
	- zahlreiche Programme zur Analyse von DNA und Proteinen bereits in Debian enthalten
- unterschiedlicher Entwicklungsstand in der Regel bedingt durch Entwicklung an Forschungseinrichtungen
- verschiedene Lizensmodelle
	
		- nicht DFSG-frei
- steht Verbreitung im Weg
 
- Probleme
	
		- inkompatible Datenformate
- Fehler auf unterschiedlicher Hardware
- unterschiedliche Philosophien bei der Nutzung
		
 
Ziel von Debian-Med: Qualitätsstandards setzen
(page 8)
Noch fehlende freie Softwarelösungen
	- Medikamente Datenbanken
	
- Pharmazie
	
- Physiotherapie
	
- Veterinärmedizinische Praxis
	
Ziel von Debian-Med: Entwickler unterstützen
(page 9)
Spezialbereiche
	- Medizinische Bildverarbeitung
	
		- verschiedene proprietäre Bildformate medizinischer Geräte
- Lizenz- und Patentprobleme
 
- Steuerung medizinischer Geräte
	
		- oft Ersatz für Steuersoftware auf nicht-freien Betriebssystemen mit Mängeln an Funktionalität oder Sicherheit
		
 
Ziel von Debian-Med: Hersteller auf Vorteile freier Software hinweisen
(page 10)
Komplexe Probleme
	- Medizinische Forschung
	
		- sehr mächtige Anwendungen (DHCP / VISTA)
- Telepathologie (ipath)
 
- Medizinische Datensatzformate
	
	
Ziel von Debian-Med:
Hoher Anspruch an Debian Pakete
(page 11)
Dokumentation
	- "Traditionelle" Schwäche von Open Source
	
		- Mit geringem Aufwand wertvolle Beiträge möglich!
		
 
- Medicine HOWTO
	
		- Teil des Linux Dokumentation Projekts
- (unvollst.) Beschreibung existierender freier medizinischer Software
- deutsche Übersetzung wäre wünschenswert
 
- Resmedicinae Analysedokument
	
		- Analyse der bestehenden Programme
- Spezifikation der Anforderungen an Praxissoftware
- nur rudimentäre englische Übersetzung
- Analysedokumente für andere Bereiche wünschenswert
		
 
- Weitere derartige Analysedokumente gesucht
	
Ziel von Debian-Med:
Dokumentationspakete und Übersetzung
(page 12)
Warum gerade Debian?
	- Mächtiges Paketformat und Installationswerkzeug apt
- Strenge Qualitätssicherung
- Erstellt von etwa 1000 Freiwilligen
- Unterstützung von 10 Hardwarearchitekturen (automatisch über Nacht: alpha, sparc, hppa, powerpc, s390, mipsel, m68k, ia64, arm, mips)
- Einzelne Entwickler können Entwicklungsrichtung beeinflussen
	
⇒ Sub-Projekte
(page 13)
Warum Debian als medizinische Plattform
(page 14)
Debian - Med
	- Bereitstellung von "Meta-Paketen"
	
		- Definition von Abhängigkeiten
- Vorkonfiguration für bestimmte Aufgaben
		
 
- Sammlung medizinischer Software
	
		- Recherche nach Lösungen entfällt
- Leichte Vergleichbarkeit
		
 
- Dokumentation
	
		- Erstellung von Dokumentation
- Übersetzung
		
 
(page 15)
Realisierung mittels Meta-Paketen
	- Meta-Paket definiert Abhängigkeiten von konkreten Programmpaketen
	
- Verwaltungswerkzeug apt kümmert sich um Abhängkeiten
	
		- Leichte Installation
- Systemsicherheit
- Geringer Administrationsaufwand
		
 
- Keine gesonderte Distribution
	
		- größere Nutzerbasis = größerer Bekanntheitsgrad
- Basissystem bleibt automatisch aktuell und sicher
- Bug Tracking System
- Einfache Nutzung der Infrastruktur (Mailserver, PKI, ...)
 
(page 16)
Wie funktioniert Debian-Med?
	- Nutzer muß nicht unüberschaubare Liste von Debian Paketen durchforsten
- Einfache Installation des zum Fachgebiet gehörigen Debian-Med Paketes
- Kein versehentliches Entfernen von notwendigen Paketen möglich, da Debian-Med Paket sonst auch entfernt werden müßte
- Garantiert, daß notwendige Software in der richtigen Version installiert wird
- Verhindert, daß unverträgliche Software installiert wird
Demonstration am Ende des Vortrags.
(page 17)
Beziehung zu Debian-Junior
	- Debian-Med kann nur so gut sein wie Debian als ganzes
	
- Wie Debian-Junior Projekt versucht Debian-Med auch nicht unmittelbar zum Projekt gehörige Pakete zu verbessern.
	
- Debian-Junior diente als Vorbild für Debian-Med
	
(page 18)
Ziele von Debian-Med
	- Integration
- Qualitätsstandards für freie medizinische Software setzen
- Entwickler freier medizinischer Software unterstützen
- kommerzielle Hersteller auf Vorteile freier Software hinweisen
- Hohe Qualität der Debian Pakete mit medizinischer Software
- Dokumentation und Übersetzung
(page 19)
Ausblick
	- Debian-Med steht Moment noch am Anfang, wird jedoch erstaunlich stark von Entwicklern und Anwendern beobachtet
	
- Erstes Version wird mit dem Nachfolger von Woody erscheinen
	
- Live-CD auf der Basis von Knoppix
	
(page 20)
Informationen und Links zu Debian-Med
(page 21)
Homepage Andreas Tille