Debian-Med: Integrative Softwareumgebung für alle medizinischen Bereiche auf der Basis von Debian GNU/Linux | ||
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Meta-Pakete sind Debian-Pakete, die praktisch nichts weiter enthalten als Abhängigkeiten von anderen Debian-Paketen. Auf diese Weise erfordert die Installation eines Meta-Pakets, das von einer Sammlung von medizinischer Software für ein konkretes Aufgabengebiet abhängt, daß all diese Software auf dem Zielcomputer installiert ist. Diese Abhängigkeiten werden durch das Debian-Paketsystem aufgelöst und damit zieht die Installation eines Meta-Pakets die Installation aller Abhängigkeiten nach sich.
Für den Anwender heißt das, daß sich eine Recherche nach verfügbarer Software für sein Spezialgebiet erübrigt. Er muß lediglich das entsprechende Meta-Paket installieren und alles übrige wird vom Paketverwaltungssystem erledigt. Auf diese Weise ist der Anwender nicht gezwungen, die vollständige Paketliste (von mehr als 18000 Paketen) nach den Anwendungen zu durchsuchen, die er für seine tägliche Arbeit wirklich benötigt. Die gesamte Paketliste wäre ansonsten für den normalen Nutzer bestenfalls abschreckend.
Die einfache Technik, alle Debian-Pakete, die zu einem speziellen Aufgabenbereich gehören, in einem Schritt zu installieren, ermöglicht einen einfachen Vergleich zwischen Programmen, mit denen mehr oder weniger die selbe Aufgabe gelöst werden kann. Das erlaubt dem Anwender leicht herauszufinden, welches Programm am besten für ihn geeignet ist.
Meta-Pakete haben einen weiteren Vorteil: Sie sichern das System gegen versehentliches Löschen von Paketen, die für eine bestimmte Aufgabe notwendig sind.
Meta-Pakete sind also eine nützliche Technik für eine einfache Installation eines zuverlässigen spezialisierten System bei minimalem Aufwand für die Administration. Die Technik der Meta-Pakete und wie sie optimal genutzt werden ist detailliert in einem Paper über Custom Debian Distributions von Andreas Tille beschrieben.
Meta-Pakete können speziell angepaßte Konfigurationen für bestimmte Pakete enthalten, um diese für ein optimales Arbeiten für den beabsichtigten Zweck einzurichten. Auf diese Weise ist es möglich für spezielle Bedürfnisse von Debian-Med Nutzern Sorge zu tragen.
Es wurde bereits erläutert, daß Dokumentation ein wichtiges Ziel von Debian-Med ist. Daher ist das Erstellen von Paketen, die nur Dokumentation enthalten, sowie das schreiben von Dokumentation ein wichtiger Bestandteil des Debian-Med Projekts.
Hinsichtlich der Übersetzung von Dokumenten könnte es sinnvoll sein, die Technologie des Debian Description Translation Projekts einzusetzen.
In der Regel sind deutlich mehr Anwendungen auf einem Computer verfügbar, als die Nutzer üblicherweise für ihre tägliche Arbeit benötigen. Andererseits sollten nicht immer alle Programme für jeden Nutzer leicht zugänglich sein. Aus diesen Feststellungen resultiert die Einführung eines Rollenkonzeptes.
Debian-Med definiert die Gruppe med, die durch den Administrator mit Hilfe von debconf verwaltet werden kann. Bei der Installation des Pakets med-common, von dem alle Debian-Med Pakete abhängen, definiert der Systemadminstrator eine Gruppe von "Medizin-Nutzern". Diesen Nutzern wird ein zusätzliches Menü "Med" präsentiert, das alle medizinischen Anwendungen, die auf dem System installiert sind enthält. Das erleichtert den Nutzern die Konzentration auf das wesentliche -- ihre tägliche Arbeit.
Darüber hinaus können Nutzer der Rolle med zusätzlicher Konfiguration ausgestattet werden, die die verwendeten Anwendungen für eine optimale Funktion vorbereitet.
Andere Nutzer, die nicht die Rolle med inne haben, kommen nicht mit diesem zusätzlichen Menü in Berührung.
Debian-Med entwickelt keine medizinische Software. Eine oft gestellte Frage ist, ob Debian-Med eine Software für bestimmte Probleme entwickeln kann. Das ist ausdrücklich nicht das Ziel des Projektes, da dafür keine Ressourcen zur Verfügung stehen. Es wird lediglich für die problemlose Integration der freien medizinischen Software, die durch Dritte entwickelt wird, gesorgt.
Es wird dafür Sorge getragen, daß die für das Gesundheitswesen interessante Software innerhalb von Debian optimal funktioniert und von Dritten erstellte Software sauber integriert wird. Diese Autoren von medizinischer Software sind in der Regel froh, daß ihre Software durch die bekannte Debian GNU/Linux Distribution unterstützt wird, um den Bekanntheitsgrad der Software zu erhöhen und sicher zu gehen, daß sie reibungslos mit anderen Komponenten zusammenarbeitet.